Die Disziplinen
Der Friesenkampf ist ein dem Modernen Fünfkampf ähnlicher Mehrkampf, bestehend aus den fünf Disziplinen Schießen, Laufen, Kugelstoßen, Schwimmen und Fechten.
Der erst Friesenkampf wurde im Jahr 1928 im Deutschen Fechtclub Düsseldorf auf Initiative des damaligen Sportwarts des Deutschen Fechterbundes und Bundesfechtwart des Deutschen Turnerbundes Paul Schulze organisiert. Dieser Mehrkampf sollte mit seinen verschiedenartigen Disziplinen als Ergänzungssport für den Fechter dienen. Seinen Namen verdankt er Karl-Friedrich Friesen, Freund und Mitarbeiter des Turnvater Jahns. Friesen war nicht nur ein guter Fechter, sondern auch ein vorzüglicher Schwimmer, Turner und Reiter. Er ist nicht der Begründer des Friesenkampfes. Paul Schulze gab lediglich diesem Mehrkampf den Namen Friesen zum Gedenken des Mannes, der hierfür die optimalen körperlichen Voraussetzungen besaß.
"Der Friesenkampf ist ähnlich, wie der moderne Fünfkampf ein faszinierender Mehrkampf. Der typische Friesen- kämpfer ist Fechter, der neben seinen Fechtlektionen sich noch leichtathletische und schwimmerische Fertigkeiten aneignen und dazu noch das Schießen mit dem Luftgewehr erlernen und verbessern muss. Für viele Trainer liegt die eigentliche Bedeutung des Friesenkampfes darin, die Fechter und Fechterinnen dazu anzuregen, sich vielseitig körperlich und geistig auszubilden, um der relativen Einseitigkeit des Fechtens entgegenzuwirken. Für das Schießen braucht man höchste Konzentration, Kugelstoßen fördert die Schnellkraft, Schwimmen und Laufen die Ausdauer bzw. die Schnelligkeit, also Faktoren, die auf das Fechten transferiert werden können. Selten kommt der Friesenkämpfer aus der Leichtathletik oder vom Schwimmen und erarbeitet sich im fortgeschrittenen Alter die Grundlagen des Fechtens. Der typische Friesenkämpfer ist demzufolge in der Regel auch Fechttrainer, der sich mit dem Leichtathletik-, Schwimm- und Schießtraining schwer tut."*)
Der Friesenkampf ist eine ideale Ergänzung zum Fechten!)
* Auszug aus "Friesenkampf - Ein Leitfaden für Trainer, Übungsleiter und Betreuer" von Reinhard Heidemann und Dr. med. Astrid Heidemann) ⇒ Schiessen (Luftgewehr, in der Alterklasse bis 14 J. mit SCATT-Anlage) Für das Schiessen braucht man höchste Konzentration und eine ruhige Hand. Mit dem Luftgewehr werden freistehend 10 Schuss auf eine 10 m entfernte Scheibe abgegeben. Jüngere Friesenkämpfer (14 Jahre und jünger) dürfen aufgelegt schie- ßen. Das Schiessen auf Bundesebene wird erst ab 12 Jahren ausgeführt. Punktetabelle zur Berechnung der Schiessergebnisse
⇒ Laufen Für die Laufwettbewerbe sind Ausdauer (männliche Teilnehmer bestreiten bis 39 Jahre einen 1000 m - Lauf) und Schnellkraft notwendig.
⇒ Kugelstossen Für das Kugelstoßen ist neben einer ausgefeilten Technik auch Schnellkraft gefordert. Die Gewichte der Kugel betragen je nach Alter und Geschlecht 3 bis 7,25Kg. Punktetabelle zur Berechnung der Leichtathletikergebnisse (m) Punktetabelle zur Berechnung der Leichtathletikergebnisse (w)
⇒ Schwimmen Das Schwimmen (50 m und 100 m) stellt Anforderungen an die Schnelligkeitsausdauer. Jeder Friesenkämpfer darf zwischen Brust- oder Freistiltechnik wählen. Punktetabelle zur Berechnung der Schwimmergebnisse (m) Punktetabelle zur Berechnung der Schwimmergebnisse (w)
⇒ Fechten All diese Grundeigenschaften benötigt auch ein guter Fechter. Alle Friesenkämpfer/innen fechten ab 15 Jahren mit dem Degen, die jüngeren Friesenkämpfer treten im Florett gegeneinander an. In einer großen Runde kämpft jeder gegen jeden innerhalb der Alters- gruppe auf drei Treffer bei einer Gefechtsdauer von 2 Minuten. Punktetabelle zur Berechnung der Fechtergebnisse
|